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GTEV Edelweiß Endorf e.V.

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Aktuelles aus dem Vereinsleben

Gaufest 2022

Ein Gautrachtenfest für Gemüt

Im Juli wurde das 132. Gautrachtenfest des Gauverbandes I in Verbindung mit dem 131-jährigen Gründungsjubiläum des GTEV "Edelweiß" Endorf gefeiert.

Gelungener Festauftakt

Mit einem eigens für das Gaufest umgetexteten und einstudierten Lied ("Griasseich God es liabn Leid" zu den Klängen des Kikeriki) begrüßte die Kinder- und Jugendgruppe des Gastgebervereins GTEV Edelweiß Endorf die Gäste beim Bieranstich.

Was für ein Festauftakt! "Gaufest in Endorf - endlich is' so weit", so sangen die jungen Trachtler aus voller Kehle und so empfanden es alle Anwesenden. Als nächstes war Schirmherr Alois Loferer gefragt, der das erste Anzapfen seiner Amtszeit souverän meisterte.

Im gut gefüllten Festzelt hatten die Endorfer Trachtler einen verheißungsvollen Start in die Festwochen hingelegt.

Gute Laune und viel Lob

Und genauso sollte es weitergehen. Bei fast allen Veranstaltungen volles Haus, immer gut gelaunte und fröhliche Gäste, über allem spürbare Dankbarkeit und Freude, dass endlich wieder gemeinsam gefeiert werden durfte. Und noch etwas war allgegenwärtig – nämlich Anerkennung und Lob von allen Seiten für die Leistung der Endorfer, die es geschafft haben, Bayerns größtes Trachtenfest in nur vier Monaten nahezu perfekt zu organisieren, so der allgemeine Tenor. Dies war nur möglich durch Zusammenhalt und Miteinander aller Beteiligten. Ein Miteinander, das den Verein auf das Positivste in die Zukunft blicken lässt.

 Der Höhepunkt – das Gaufestwochenende

Das Gaufestwochenende, wie immer im Gauverband I das dritte Juli-Wochenende, begann mit der Delegiertensitzung der 117 Vereine des Verbandes im Festzelt und ging nahtlos über in das Standkonzert der Musikkapelle Bad Endorf am Kirchplatz.

Von dort marschierten die Gauvorstandschaft angeführt von der Gaustandarte, Fahne und die Endorfer Trachtler, die Patenvereine aus Hirnsberg und Halfing und die Ortsvereine mit ihren Fahnen zum Kriegerdenkmal am Rathaus. Die stellvertretenden Gauvorstände Alfred Gehmacher und Florian Niedermaier legten einen Kranz nieder und die Fahnen wurden gesenkt, um den Vorfahren so Respekt und Anerkennung für ihre Leistungen auszusprechen.

 

Gauheimatabend im Zeichen des Miteinanders

Es war wieder einmal die Kinder- und Jugendgruppe, die mit dem Begrüßungslied mit dem Refrain "olle mitanand" stets das Miteinander aller wiederspiegelte. Die Einstimmung durch seine Grußworte übernahm Vorstand Sepp Dickl, der neben Dank und Anerkennung auch den Stolz auf die Leistung seiner Vereinsmitglieder und aller, die zum guten Gelingen des Festes beigetragen haben, zum Ausdruck brachte.

Dem schloss sich der stellvertretende Gauvorstand des Gauverbandes I, Florian Niedermaier, an. Er vertiefte die Worte seines Vorredners noch: "Heimatverbundenheit, Tradition und Brauchtum trägt man in der Seele und zeigt dies nach außen mit dem Tragen der Tracht."

Schirmherr Alois Loferer setzte bei seiner Begrüßung noch einen drauf: "Vor lauter Stolz zerreißt es mich fast, es grenzt an ein Wunder, was die Endorfer Trachtler geschafft haben. Lasst euch verzaubern!"

Eines zeigte sich an diesem Abend deutlich: der Nachwuchs steht schon in den Startlöchern. Die jungen Trachtler sind die Zukunft des Vereins und gestatten einen optimistischen Blick in die Zukunft. Was die Trachtensache zu bieten hat, wurde mit den vielseitigen Auftritten der Kinder, der Jugend und der Aktiven des Festvereins, der beiden Patenvereine aus Halfing und Hirnsberg und der Gaujugendgruppe sowie der Gaugruppe eindrucksvoll demonstriert. Vom Auftanz über verschiedene Plattler bis zur Olympia-Polka wurde geplattelt, gedraht und getanzt, dass es eine wahre Freude war.

Ansager Heine Albrecht führte mit seiner bekannt verschmitzt-fröhlichen Art durch den Abend.

Volksmusik genießen hieß es im "staaden Teil", eröffnet von der Endorfer Ziachmusi, die sich aus Endorfer Nachwuchsmusikanten eigens zum Gaufest formiert hatte.

Die Näbeloch Musi, die Hirschberg Zithermusi und das Duo Hierl/Dicker machten den Hörgenuss komplett.

Der Kronentanz war es, der begleitet vom Applaus der Besucher dem Festabend wörtlich die Krone aufsetzte. Ein würdiger Abschluss für einen Heimatabend gewidmet der Heimat.

Gaufestsonntag mit über 8.000 Trachtlern und vielen Zuschauern

Insgesamt 117 Vereine bilden gemeinsam die große Trachtenfamilie: den Gauverband I, dem 41.300 Mitglieder angehören. Eindrucksvolle Zahlen auch bei den Anmeldungen, die schon vorab eine außerordentlich hohe Beteiligung hatten erwarten lassen. Die Realität sollte dann zeigen, welchen Stellenwert der Jahreshöhepunkt, das Gaufest, für die Trachtler hat. Über 8.000 Trachtler und Trachtlerinnen, Musikanten und Musikantinnen sowie die Ortsvereine und Ehrengäste feierten alle miteinander ein Gaufest, das mit Fug und Recht als Fest des Zusammenhalts in Erinnerung bleiben wird. Bereits in aller Früh begann sich das große Festzelt zu füllen, und strahlende Gesichter, Jubelrufe und Freude "nach zwei Jahren Zwangspause endlich wieder Gaufest"; diese Gefühle waren allgegenwärtig und spürbar.

"Nächster Halt Gaufest". Eine Attraktion und ein besonderes Verkehrsmittel, das es so bestimmt nicht oft gibt: mit der Chiemgauer Lokalbahn "LEO" reisten die Vereine aus Obing, Pittenhart und Amerang an. Die Trachtler konnten dank eines eigens errichteten Podests direkt gegenüber dem Zelteingang aussteigen.

Eine Festmesse, die ihrem Namen gerecht wurde

Begrüßt von den Salutschüssen des Weihnachtsschützenvereins Engedey zogen die Vereine am Kirchplatz bei Landing ein, wo sie ein herrliches Bild erwartete.

Mittlerweile ist es ja fast schon ein wenig legendär, das hölzerne Altarkreuz, aber es war wieder ein beeindruckendes Bild, wie es schlicht und doch majestätisch den Mittelpunkt des Kirchplatzes bildete und den Altar überstrahlte. Dahinter die traumhafte Kulisse aus Bergpanorama und Simssee, die wie gemalt unser schönes Bayernland repräsentierte, davor die vielen tausend Gläubigen. Strahlender Sonnenschein und dabei ein stetes leichtes Lüfterl rundeten die perfekten Voraussetzungen für eine feierliche Messe ab.

Ökumene ist Zusammenhalt. Das inspirierte Dekan Daniel Reichel dazu, den Gottesdienst unter das Motto „Zusammenhalt“ zu stellen. Dies bekräftigte Dr. Julia Offermann, evangelische Pfarrerin aus Endorf, die mit ihren Begrüßungsworten den ökumenischen Gottesdienst eröffnete. Beeindruckend ihr gesungenes Solo, das die Trachtler sicherlich auch weiterhin in der Richtigkeit ihrer Kleiderwahl bestätigt.

„Ich warte seit Wochen auf diesen Tag“, diese Emotionen las Dekan Daniel Reichel in den Gesichtern der Gläubigen, und so begann er auch seine Predigt. Er beschrieb lebhaft die Vorfreude auf das große Fest und seinen hohen Stellenwert unter den Trachtlern. Anschaulich leitete er zu den Begegnungen von Mensch zu Mensch über, um sich zum Abschluss direkt an die Gläubigen zu wenden: „Liebe Trachtlerinnen und Trachtler, wenn es uns gelingt, den Menschen um uns herum auf Augenhöhe zu begegnen und zu kommunizieren und miteinander zu teilen, dann werden wir im Rückblick sagen: dass wir selbst zu Beschenkten geworden sind“.

Gauvorstand Michi Hauser spricht

Die Tracht sagt: „do gher i her und für mei Hoamat bin i dankbar“, so begannen und endeten seine Grußworte. Auf die Vorwürfe, die kürzlich anlässlich des Empfangs beim G7-Gipfel durch die Presse gingen, die Trachtler seien peinlich, entgegnete er in Fragestellung: “Staatsmännern aus fernen Ländern, die in ihren Landestrachten zum G7-Gipfel angereist sind – Regionalität anstatt Globalisierung - Kultur als zweitgrößter Wirtschaftsfaktor - über Wertschätzung unserer Kultur in aller Welt und die Tatsache, dass über 100.000 Jugendliche in Bayerns Trachtenvereinen betreut werden. Die Verbundenheit zur Trachtensache von der Kindheit bis ins hohe Alter - ein Gautrachtenfest ausrichten – ist dies peinlich?“ Am Ende sah er sich der Antwort seiner Zuhörer sicher: „wir Trachtler werden alles dafür tun, dass die Trachtensache lebt“ und erntete dafür kräftigen Applaus.

Zu Ehren der Trachtler

Als besonderer Ehrengast war Landtagspräsidentin Ilse Aigner gekommen, um am Gaufest teilzunehmen. „Es geht nicht nur ums Gwand, sondern um die inneren Werte. Wir sind nicht peinlich, das ist der Neid und Neid muss man sich verdienen“, damit bekräftigte sie die Worte des 1. Gauvorsitzenden. Sie weiß, von was sie spricht. Sie ist der Trachtensache verbunden. Ihr Heimatverein ist der Trachtenverein „Mangfalltaler“ Westerham, der nach erfolgreicher Bewerbung und einstimmigem Beschluss der Delegierten Ausrichter des Gautrachtenfestes 2024 ist.

„Da geht einem das Herz auf“

So Landrat Otto Lederer, der stellvertretend für alle anderen Landräte aus den Landkreisen, in denen die Trachtler des Gauverbandes beheimatet sind, sprach. Für Applaus sorgte sein Vergleich: „Heute sind vermutlich keine sieben Polizisten für 8000 Trachtler im Einsatz, während beim G7-Gipfel für eben diese sieben Personen 18000 Sicherheitskräfte für Ordnung zu sorgen hatten“.

Mit dabei auch der Vorsitzende des Bayerischen Trachtenverbandes, Günter Frey, und die Delegationen der Nachbarsgaue, dem Chiemgau Alpenverband und dem Bayerischen Inngau, sowie die politischen Vertreter aus der Region, unter ihnen auch der Oberbürgermeister der Stadt Rosenheim, Andreas März.

Farbenfroh und vielseitig

Wie es im Gauverband I üblich ist, setzte sich direkt im Anschluss an den Gottesdienst, die Grußworte und die Bayernhymne der Festzug in Bewegung, angeführt von zwei Endorfer Vorreiterinnen und begleitet von der Schnalzerpass aus der Gemeinde Ainring.

43 Musikkapellen gaben den Takt an und spielten die Trachtler, Ortsvereine und Rossgespanne durch den Ort. Sich begrüßen, aus vollem Herzen „juchitzn“, also der Freude über den Gegenzug auf Trachtlerart Ausdruck verleihen, war ab dem Wendepunkt angesagt. Den Genuss, eines Gegenzuges von Gleichgesinnten über die komplette Festzugstrecke zu erleben, machte die Gegebenheit in Bad Endorf möglich. Denn am Busbahnhof wurde gewendet, um Schritt für Schritt zurück in das Festzelt einzuziehen. Sehr erfreulich war, dass eine große Zahl an Zuschauern die Feststrecke säumte, sich an dem farbenfrohen Bild erfreute und dieses mit Klatschen honorierte.

Mit einem reibungslos organisierten Mittagessen und den Ehrtänzen von 17 Vereinen fand das fulminante Gaufestwochenende im Festzelt einen würdigen Abschluss.

Für jeden Geschmack etwas dabei

Beim weiteren Festprogramm kam jeder auf seine Kosten. Kabarettistin Martina Schwarzmann strapazierte die Lachmuskeln der Besucher im bis auf den letzten Platz gefüllten Festzelt.

Sašo Avsenik und seine Oberkrainer brachten das Festzelt für die Freunde der Oberkrainermusik gefühlt zum Kochen.

Sichtlich Freude hatten die vielen Tänzer von Jung bis Alt beim Bier- und Weinfest, als die Hallgrafen Musikanten und die Weiß'ngroana aufspielten.

Die Volksmusikfreunde waren mucksmäuserlstaad beim von Traudi Siferlinger moderierten Sänger- und Musikantentreffen und kamen mit fünf hochkarätigen Gruppen voll auf ihre Kosten.

Das Gaupreisplattln der aktiven Buam ergänzte sich perfekt mit dem zeitgleich stattfindenden Trachten- und Handwerkermarkt. Zum einen konnten sich die Plattler über viele Zuschauer freuen. Die breite Bevölkerung konnte zum anderen die Höchstleistungen der Buam auf sich wirken lassen und nebenbei über den weitläufigen Trachten- und Handwerkermarkt flanieren.

Sogar der Bürgermeister zieht seinen Hut

„Es hat ganz leicht zu regnen angefangen, als ich das Festzelt nach dem Kesselfleischessen verließ. Ein bisschen Wehmut kommt da auf, weil es nun gar ist, unser 132. Gautrachtenfest. Es wird uns immer in Erinnerung bleiben als prächtiges, stimmungsvolles, fröhliches, freundliches und friedliches Fest, perfekt organisiert und durchgeführt, getragen von vielen Schultern. Ich ziehe meinen (nagelneuen) Hut vor allen, die dieses großartige Fest mitgestaltet haben! Ihr hab Bad Endorf viele Tage als Zentrum von Brauchtum, Tracht und Kultur sowie als freundlicher Gastgeber strahlen lassen. Herzliches Vergelt’s Gott! Es war mir eine große Ehre, Euer Schirmherr zu sein!“

Diese wehmütigen Worte schrieb Schirmherr und 1. Bürgermeister Alois Loferer in seinem Facebook-Auftritt, als das Gautrachtenfest mit dem Kessel- und Ochsenfleischessen seinen Abschluss fand. „Es soll ein Sonnenschirm sein, und keiner für den Regen“. Mit diesen Worten hatte Alois Loferer im Frühjahr einen Schirm und somit die Schirmherrschaft von Vorstandschaft und Festleiter des Festvereins überreicht bekommen. Diese Aussage sollte sich nicht nur bewahrheiten, es kam sogar noch besser. Es war eine Punktladung, als nach einem komplett regenfreien Festprogramm mit dem letzten Trommelschlag der Söchtenauer Blasmusik bei der Abschlussveranstaltung der erste Regentropfen fiel.

Spende für die Ukraine

Bei aller Freude über das gelungene Gautrachtenfest auch das aktuelle Leid in der Ukraine nicht vergessen, das war den Verantwortlichen des GTEV „Edelweiß“ Endorf ein Anliegen. Daher wurde am Gaufestsonntag auf Ehrengaben für die Gast-Vereine verzichtet und stattdessen eine Spende in Höhe von 3.000 EUR an den Partnerschaftsverein Volovec UA übergeben. Dadurch, dass der Verein regelmäßig mit Hilfstransporten vor Ort ist, wissen die Verantwortlichen genau, was gerade besonders benötigt wird.

Vergelt's Gott

Und so bleibt an dieser Stelle nur eines: „Vergelt’s Gott!“ zu sagen jedem einzelnen, der dazu beigetragen hat, das Gautrachtenfest 2022 zu einem vollen Erfolg und unvergesslichen Ereignis zu machen!